Der Haflinger

Die Rasse im Wandel der Zeit

Als vielseitiges Familien- und Freizeitpferd, als verlässlicher Sportkamerad unter dem Sattel und im Gespann hat sich der Haflinger einen Namen gemacht. Westernreiter schätzen die Qualität dieser handlichen Pferde in vielen Disziplinen ihres Sports, und bei Wander- und Distanzritten zeichnen sich die Haflinger Pferde durch ihren Leistungswillen, ihre Leistungsbereitschaft, durch Ausdauer und als Gewichtsträger aus.

 

Doch der Weg dieser noch jungen Rasse - ihre Entstehung geht auf das Jahr  1874 zurück - war sehr wechselhaft. Zunächst fanden die trittsicheren Pferde ihren Einsatz als Trag- und Saumpferd in den Südtiroler Alpenregionen. In Kriegszeiten wurden sie von den Gebirgstruppen als Packpferd in schwierigem Gelände benutzt, später brauchte die Landwirtschaft in der Zeit der zunehmenden Motorisierung ein genügsames Wirtschaftspferd für die leichteren Arbeiten, die die Maschinen auf den Höfen nicht erledigen konnten.

HERKUNFT     1873 stand der Fuchshengst "133 El Bedavie XXII" im Vinschgau im Deckeinsatz. Er war ein Sohn des Vollblutarabers "El Bedavie XXII" vom Gestüt Radutz und einer Stute vom Araberhengst "301 Dahibi". Diesem "133 El Bedavie XXII" führte der Pferdezüchter Josef Folie aus Schluderns im Jahr 1873 seine Stute galizianischer Herkunft zu. Aus dieser Anpaarung ging 1874 der Hengst "249 Folie" hervor, der heute als Stammvater aller Haflinger angesehen wird.

 

 

 

Heute werden Haflinger Pferde zum Reiten und Fahren in allen europäischen Ländern erfolgreich gezüchtet und gehalten und sind auf nahezu allen Kontinenten der Welt anzutreffen.

Der vielseitige Partner    Der ehemals überwiegende Einsatz des Haflingers in Land- und Forstwirtschaft spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Heute präsentiert sich der Haflinger modern und leistungsfähig als idealer Partner für Sport und Freizeit. Immer häufiger sind die sympathischen Füchse mit dem blonden Langhaar auf Turnierveranstaltungen anzutreffen und mischen unter dem Dressur-, dem Spring- und dem Westernsattel sowie in den Fahrsportwettbewerben kräftig mit. Für alle in diesem Sport startenden Pferderassen ist der Haflinger eine ernstzunehmende Konkurrenz geworden.

Vorbei ist die Zeit, als sich Reiterinnen und Reiter von Haflingern auf den Turnierplätzen dumme Sprüche der vermeintlich besseren Konkurrenz oder auch von einigen Richtern anhören mussten. Durch konstante Leistungen und gute Platzierungen haben die "Blonden" nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht, und die Zahl der im Sport erfolgreichen Haflinger wird von Jahr zu Jahr grösser.


Paradedisziplin Fahrsport  Eine Paradedisziplin des Haflingers ist der Fahrsport. Ein-, zwei- und vierspännig können die "Blonden" hier so richtig zeigen , was in ihnen steckt. Im Gelände sind es Kraft, Ausdauer und Leistungsbereitschaft, die dem Haflinger gegenüber anderen Rassen einen deutlichen Vorteil verschaffen. Zwischen den Kegeln im Hindernisparcours ist es die Nervenstärke, und in der Fahrdressur überzeugen die ansprechenden Füchse durch einen flüssigen, korrekten Bewegungsablauf sowie viel Aufrichtung, Ausstrahlung und Eleganz.


Quelle Text: Tirols blonde Pferde   Haflinger - ein Rasseporträt